Im ersten Quartal 2016 ist der Umsatzanteil von E-Books im Vorjahresvergleich von 5,6% auf 5,4% gesunken. Ist die "digitale Revolution des Buchmarkts" also schon vorbei, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat? Können stationäre Buchhändler jetzt aufatmend und Verlage sich entspannt zurücklehnen? Das wäre ein gefährlicher Trugschluss.
Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass der E-Book-Umsatz zwar stagnierte und der Umsatzanteil sogar zurückging, der Absatz - die verkaufte Stückzahl - jedoch um 6,3% anstieg. Das bedeutet, dass deutlich mehr Leser als im Vorjahr zum E-Book statt zum gedruckten Buch gegriffen haben, diese jedoch nicht bereit waren, einen ähnlich hohen Preis dafür zu bezahlen. Mit anderen Worten: Die Preisakzeptanz bei E-Books fällt rapide. Die Preisschere zwischen digitalem und gedrucktem Lesen scheint sich immer weiter zu öffnen, nicht zuletzt auch getrieben durch den Boom des Selfpublishing und die zunehmende Bedeutung von Flatrates wie Kindle Unlimited.
So oder so besteht kein Anlass, zur ursprünglichen Tagesordnung zurückzukehren und das E-Book oder gar die digitale Revolution als "überbewertet" zu erklären. Denn die heutigen E-Book-Reader und
E-Books sind vielleicht nur eine Zwischenstufe auf dem Weg in die Zukunft des Lesens. Das jedenfalls überlegt Sanj Kharbanda, Senior Vice President of Digital Markets bei Houghton Mifflin
Harcourt Publishing, in einem bemerkenswerten
Blogbeitrag, den unseres Erachtens jeder Verlagsmanager gelesen haben sollte.
Eines steht fest: Das gedruckte Buch wird sicher weiterhin seinen Platz haben, aber es wird ihn mit immer mehr neuen Formen des Lesens und der Freizeitbeschäftigung teilen müssen. Papego kann unseres Erachtens ein kleiner, aber wichtiger Schritt sein, um die Stellung des gedruckten Buchs in dieser sich so rapide verändernden Welt zu stärken.
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